Schöne Aussichten

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Ich habe ein Fenster, hurrah!

room with a view

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New Yorker sind nett

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Für mich hat sich das grummlige und unfreundliche Image der New Yorker bisher nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil. Da wird man schon mal freundlich von einem Einheimischen aus der falschen U-Bahn gezerrt (jaja…) oder man kommt in irgendeiner Warteschlange nett ins Gespräch. Und Schlangen gibt es hier einige.

Gestern bin ich ja umgezogen. Erst hat mich meine Ex-Vermieterin zum Frühstück eingeladen, dann hat sie mir mit den Monsterkofern geholfen – immerhin ist sie 71. Sie liess es sich auch nicht nehmen, im Taxi zu meiner neuen Adresse mitzufahren, um sicherzugehen, dass keiner meiner Koffer weg kommt. Ich war da ja eher weniger besorgt. Wer klaut schon einen 25-Kilo-Koffer? Da stand ich dann also mit meinen zwei Monstern vor dem neuen Haus – der Taxifahrer hatte mir noch ein freundliches ‚have fun with carrying them up to the fourth floor… haha‘ zugeworfen und war verschwunden – als ein freundlicher dunkelhäutiger Mann mit bank polierten Schuhen auftauchte und sich als Hilfe anbot. Wer bin ich denn, dass ich da ablehne? Noch dazu, wenn er mir BEIDE Koffer hochträgt, ohne zu murren und mich dann nur ein kleines bißchen bekehren will und mir Infomaterial über seine Kirche auf der anderen Seite der Straße da lässt? Da er sich weigerte, mein Geld anzunehmen, habe ich eben 5$ für die Kollekte springen lassen und wir waren beide glücklich.

Abends rief dann meine Ex-Vermieterin an, um sicherzustellen, dass ich noch lebte und mich der böse schwarze Mann nicht ausgeraubt oder mir sonstiges angetan hatte.

Ich sag doch: wirklich nett, die New Yorker!

Neulich in Soho…

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Nein, ich bin heute NICHT in die falsche U-Bahn gestiegen. Aber dieses Wochenende ist das New Yorker U-Bahn System total verquer. OK, wenn ich die Aushänge gelesen hätte, die überall rumhängen… angeblich gibt es in ganz Manhattan ‚construction work‘ – bis Montag.
Jedenfalls hat die U-Bahn nicht da gehalten, wo sie halten sollte. Was wiederum dazu führte, dass ich meinen Film nicht mehr rechtzeitig schaffte und plötzlich ohne festes Ziel am Union Square rumstand.

Die optimale Gelegenheit also, mal ein paar Leute anzurufen und spontane Treffen auszumachen. Mein erstes dreifach-Blind-Date. Wunderbarerweise waren wir uns alle drei auf Anhieb sympatisch und der Nachmittag in einem Cafe in Soho ausgesprochen entspannt und unterhaltsam. Man sieht sich wieder. Ach ja: danke, Patrick 🙂

Übrigens: morgen ziehe ich um! Yeah!
Außerdem: es zeichnet sich eine Chai-Sucht ab. Muss mir nur angewöhnen, ihn gleich ohne Zucker zu bestellen.

Ich will nicht zum Pier 79

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Eigentlich hatte ich mir meine Route zum Kino ganz genau zusammengestellt und in mein kleines schlaues Büchlein geschrieben. Dass ich dann in den falschen Bus gestiegen bin (falsche Buslinie, falsche Nummer, falsche Richtung, falscher geht es ja wohl nicht mehr), war so eigentlich nicht vorgesehen. Endergebnis: ich habe das erste mal seit meiner Ankunft Wasser gesehen und konnte einen Blick aufs Pier 79 werfen.

Pier 79

Und da ich dann natürlich spät dran war, war im Anschluss noch eine Taxifahrt einmal quer rüber zur anderen Seite von Manhattan angesagt. Mitten durch den Verkehr auf der 34th. Hat eine Weile gedauert, ich bekam viel zu sehen und durfte mehr zahlen, als ich für mein Mittag/Abendessen eingeplant hatte.

Daher gab’s im Anschluß super-Klöße im Fried Dumpling auf der Lower East Side… 5 Stück für 1$.

dumplings

…und einen Blick auf die Williamsburg Bridge (ja, bißl weit weg…)

Williamsburg Bridge

Dummerweise habe ich mir dann beim Sprung auf den (immerhin richtigen) Bus zurück nach Hause so heftig die Wade gezerrt, dass ich mich jetzt nur noch humpelnd fortbewegen kann. Ich hoffe, das hat sich bis morgen gegeben, ich muss doch wieder ins Kino…

Babel

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Wenn ich hier mein Haus verlasse höre ich erstmal nur Spanisch um mich rum. Kürzlich hat ja jemand behauptet, ich wohne in Spanish Harlem, was ja einiges erklären würde – ist aber wohl wirklich ’nur‘ die Upper West Side, Spanish Harlem ist nämlich rechts vom Central Park. Egal… was ich eigentlich schreiben wollte… am Wochenende in Greenpoint war nur Polnisch zu hören. Und heute bin ich dann aus Versehen in den falschen ‚Train‘ gestiegen und war plötzlich mitten drin in Chinatown. So mit chinesischen McDoof-Schildern und ganz vielen exotischen Früchten, seltsam aussehenden Fischen und glasierten, aufgespießten Enten ohne Kopf aber mit langen Hälsen in den Schaufenstern. Ich habe mir dann erst mal einen Bubble Tea gekauft (gewöhnungsbedürftig, ersetzt auf jeden Fall eine Mahlzeit) und bin staunend durch die engen Straßen geschlendert… und war plötzlich in Little Italy. So von einer Straßenseite zur anderen. Erst Durians und aufgespießte Enten und dann plötzlich kleine Pizzarien mit karierten Tischtüchern und wild gestikulierenden Italienern. Was ich damit sagen will? Ich find’s richtig gut hier!

Yessssssss

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Ich habe ein Zimmer. 50 Meter zur U-Bahn/zum Central Park, 2 Blocks zum Broadway. Wunderschönes Wohnklo mit Aussicht! Am Sonntag ziehe ich um.

Wohnungssuche

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Das raubt mir den letzten Nerv. Ich habe nicht mal mehr eine Woche, bevor ich aus meinen gefühlten 5 Quadratmetern mit Lichtschacht und geklautem WLAN raus muß. Die netten Vermieter von craigslist lassen sich gerne Zeit oder melden sich gar nicht erst zurück, die Village Voice ist wenig ergibig und der Tipp mit den schwarzen Brettern in Supermärkten, den ich von einem Eingeborennen bekam, hat sich als Niete herausgestellt. Gestern habe ich mir ein Zimmer in Chinatown angesehen, das wirklich klasse ist (eigenes Bad UND eigenes Office, noch dazu ein privater ‚Backyard‘), aber sauteuer und es ist noch gar nicht klar, ob die mich nehmen. Vorgestern war ich in Greenpoint unterwegs und die Vermieterin dort hat sich trotz hundertfacher Versprechungen gar nicht mehr gemeldet und ist auch nicht erreichbar (war eh mit Klo auf dem Gang, also nicht wirklich meins). Heute schaue ich noch bei einer Schauspielerin in der Lower Eastside vorbei, die schon am Telefon sehr… ähm… angeschlagen… klang. Außerdem bei einem schwulen Pärchen in Midtown West. Supi. Wenn das so weitergeht, dann muss ich ab dem 1. Mai echt erstmal ins Hotel (wenn ich denn was finde). Das raubt mir den Schlaf und macht mich nicht besonders ’sociable‘ momentan. ICH WILL HIER RAUS!

Shake it, Baby

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Der New Yorker an sich ist ja sehr auf seine Gesundheit und natürlich auch auf die Umwelt bedacht. Daher gibt es mittags auch nicht irgendeinen Fraß von McDoof (zumindest ab einem gewissen Bildungs-/Einkommensstand), sondern politisch korrekte Ökoburger. Ohne böse Transfette und mit recycelten Verpackungen. Das Bratfett wird nach Gebrauch zu Motoröl umfunktioniert.
Da ich ja leben will wie ein echter New Yorker habe ich mich gestern aufgemacht zum Madison Square Park, um dort im Shake Shack zu speisen, einem not-so-fast-Ökofoodladen. Nach einer Stunde in der Warteschlage in der Knallesonne gab’s dann nach der Bestellung einen Buzzer, mit dem ich mich erstmal unter einen Baum zurückziehen konnte. Kaum 15 Minuten später wurde ich angebuzzt und bekam mein Ökomahl. War lecker, aber den Aufwand irgendwie nicht so richtig wert.

Shake Shack buzzer