Meerjungfrauen und rote Nasen

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Uns Mitteleuropäer sollte man einfach nicht in die Sonne lassen. Gestern bei der Mermaid Parade in Coney Island haben wir uns beide mächtig verbrannt. Maurice wie üblich am Kopf, ich an den Armen. Demzufolge war heute eher ein langsamer Gammeltag mit gegenseitigem Sonnenbrändepflegen angesagt.
Daher haben wir leider auch einiges verpasst, nämlich die geplante Surveillance Camera Tour und den Pride March.

Aber um auf die Mermaid Parade zurückzukommen… war sehr schön und sehr überfüllt. Da im Herbst ein Großteil des derzeitigen Vergnügungsviertels Astroland abgerissen und mit einem High-Tech-Wasserpark sowie Apartmenthäusern ersetzt wird und daher auch die Mermaid Parade einer ungewissen Zukunft entgegensieht (immerhin eine ganz schön etablierte Parade, die bereits seit 25 Jahren stattfindet), haben die New Yorker nochmal starke Präsenz gezeigt. Das ganze hat mich stark an Mardi Gras erinnert (viele blanke Busen, Glasperlenketten), nur mit weniger Alkohol.

mermaids

Nach der Parade sind wir noch ein wenig durch Coney Island gestreift und haben uns dann aufgemacht zum Mermaid Parade Ball. Der war nicht wirklich ein Ball, mehr ein sechsstündiges Rockkonzert mit Multimediashow in einem verlassenen alten Bau, dem Childs Restaurant (gebaut in den 20er Jahren), das noch etwas vom Glanz der guten alten Zeit vermuten liess. Es traten mehrere lokale Bands und Burlesque-Acts auf und es wurden Bilder von vergangenen Mermaid Paraden auf die kahlen Wände projeziert. Das Bier war grausam, aber die Stimmung gut und wir waren erst in den frühen Morgenstunden zuhause – mit roten Nasen.

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