Warten

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Unglaublich, wie viele Businesskasper schon um halb 9 morgens am Münchner Flughafen unterwegs sind!
Ich habe heute Maurice zum Flieger nach Frankfurt mit Anschluss nach Singapur mit Anschluss nach Penang (schreibt man das so?) gebracht. Ganz schön wichtig, der Herr Ingenör.

Das heißt für mich natürlich, dass ich schon wieder fast zwei Wochen alleine vor mich hin wursteln muss/darf – genug Zeit also, mich wieder in der Heimat einzugewöhnen.
Aber auch wenn ich jetzt wieder in good old Germany bin, heißt das noch lange nicht, dass bei mir die Langeweile einkehrt. Ich muss jetzt nämlich businesskaspermässig Gas geben, weil New York schon eine verdammt teure Angelegenheit war. Das Jetlag habe ich mittlerweile überwunden… also her mit den Aufträgen!

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Bored on the 4th of July

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Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, warum ich unbedingt am 4. Juli in New York sein wollte. Feiertag, Menschenmassen, Paraden, Feuerwerk? Alles gar nicht soooo spannend.
Darum haben wir uns auch eine Auszeit gegönnt und haben hauptsächlich Koffer gepackt und gegammelt. So ein etwas langsamerer Tag tut auch mal ganz gut.

Abends konnten wir uns dann doch aufraffen und sind nach Williamsburg rüber gefahren, um uns von dort aus das Feuerwerk anzusehen. Es hatte den ganzen Tag immer wieder geregnet und in dem Moment, als wir an der Bedford Avenue die U-Bahn-Station verließen, fing es wieder richtig an.
Aber der Blick auf das dreifarbig (rot, blau, weiß) angeleuchtete Empire State Building und das Feuerwerk, das jedes Jahr von Macy’s, dem laut Werbung größten Kaufhaus der Welt, gesponsert wird war es wert, sich nasse Füsse zu holen.

Meine Kamera eignet sich ja leider gar nicht für Nachtaufnahmen, aber zumindest ein paar Filmchen vom Feuerwerk sind was geworden.

Wir waren übrigens nicht die einzigen, die auf die glorreiche Idee kamen, das Feuerwerk von der Brooklyn-Seite aus anzusehen:

Zurück in Manhattan machten wir uns dann auf die Suche nach a) einer Toilette und b) einem alkoholischen Getränk. Die Sache mit den Toiletten gestaltet sich ja zunehmend schwierig. In Williamsburg waren wir z.B. noch kurz ein Falafel essen und der Besitzer der Bude hatte in weiser Voraussicht der Menschenmassen kurzerhand ein ‚out of order‘-Schild an seinem Örtchen befestigt. Das machen die Budenbesitzer hier übrigens gerne. Wenn niemand die Toilette benutzt, muss man sie auch nicht putzen…
Na, jedenfalls war zurück in Manhattan das Bedürfnis schon recht groß. Mal kurz rein in Wendy’s… Toilette geschlossen (war wahrscheinlich auch schon geputzt und die wollten nicht nochmal aufsperren). Weiter vom Union Square aus Richtung Westen: Bars und Diners geschlossen (Feiertag!). Da erzähl mir nochmal einer was von der ‚Stadt, die niemals schläft‘.
Zu guter Letzt strandeten wir dann mal wieder im Puck Fair, unserer fast-schon-Stammkneipe in Nolita. Hier konnte das Verlangen nach den Punkten a) und b) ausreichend gestillt werden.

Pleiten, Pech und Pannen

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Ich bin gnadenlos hintendran mit den Blogeinträgen, aber das war ja zu erwarten. Jedenfalls haben wir immer noch Spaß, auch wenn ich konditionsmässig langsam einknicke. Auch das war zu erwarten…

Am Montag hatten wir also den in der Headline angekündigte Pleitentag. Zumindest teilweise.

Geplant hatten wir, uns für Tickets für Shakespeare in the Park anzustellen. Das ist eine kostenlose Theaterveranstaltung, die jedes Jahr ca. einen Monat lang (Juni/Juli) an sechs Abenden pro Woche im Delacourt Theater im Central Park stattfindet. Normalerweise ist montags keine Vorstellung, aber da wir ja Independence Week haben und die ganze Stadt hyperaktiv ist, ist diese Woche alles anders. Sogar die Museen öffnen an den Tagen, an denen sie normalerweise geschlossen sind.
Wir wollten also Karten haben. Ab 13 Uhr werden die an Vorstellungstagen ausgegeben und man sollte so früh wie möglich am Theater sein. Meine ehemalige Vermieterin war in letzter Minute abgesprungen („11 a.m. is too late to get in line, believe me“) und als wir im Central Park ankamen, fühlten wir uns von den Wartenden fast schon ausgelacht. Die ersten hatten es sich bereits um 6 Uhr morgens nach Öffnung des Parks mit Isomatten, Campingstühlen und Kühltaschen vor dem Theater bequem gemacht:

standing in line

Als Plan B musste dann eine Fahrt mit der Circle Line rund um Manhatten herhalten. Die 3-stündige Bootsfahrt hat mich für das verpasste Theaterstück auch mehr als entschädigt.

Abends waren wir dann mit einer Freundin zur nächsten kostenlosen Veranstaltung verabredet: zum Bryant Park Summer Film Festival. Auf dem Plan stand Paper Moon. Wir ließen uns das Abendessen bei einem Thai in der Restaurant Row (ein Block mit 31 Restaurants nahe Times Square) schmecken und schlenderten danach mit Decke bewaffnet langsam Richtung Park. Erwartet hat uns dann dieses Bild:

movie night in bryant park

Irgendwie hatten wir keine Lust, uns irgendwo dazwischen zu klemmen und gingen zurück zum Times Square ins größte Multiplex-Kino New Yorks. Besser als nix.

Die Moral von der Geschichte: in New York muss man verdammt früh aufstehen, wenn man was umsonst haben will.

P.S.: die Touristen nerven!

Ein Highlight jagt das nächste

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Jetzt wird es langsam Zeit die Highlights zu kombinieren. Also mindestens zwei Highlights pro Tag bitteschön, sonst ist das Pensum nicht mehr zu schaffen.

So gab es gestern einen Besuch im Katz’s Delicatessen, dem berühmten Deli, in dem die Orgasmus-Szene von Harry und Sally gedreht wurde. Hier wurde der Begriff Pastrami-gasm geprägt und über dem fraglichen Tisch hängt ein Schild mit der Aufschrift „Make sure to have what she was having“ (oder so ähnlich).
Die Stars des Ladens sind die sogennnten ‚Cutter‘, grobschlächtige Männer, die die verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten (Corned Beef, Pastrami…) für die Sandwiches schneiden. Es soll angeblich helfen, wenn man gleich bei der Bestellung beim Cutter einen Dollar oder zwei in einen der auf der Theke stehenden Plastikbecher steck. More meat!
Das Motto des seit 1888 bestehenden Ladens lautet übrigens „Send a Salami to your Boy in the Army!“. Clever und mehr oder weniger immer aktuell.

Wir hatten uns leider gegen eines der berühmten Sandwiches entschieden und wurden prompt bestraft. Der Cheeseburger war nicht weiter erwähnenswert. Die Steak Fries ok, der Coleslaw etwas wässrig und seltsam nach Vanille schmeckend. Aber ein Erlebnis war es trotzdem.

katzs

Das zweite Higlight des Tages war ein nächtlicher Besuch in Arlene’s Grocery, einem Rockschuppen in der Lower Eastside. Hier findet einmal im Monat ZO2’s Rock Asylum statt. Es treten an einem Abend fünf bis sechs Livebands auf, die laut Kenny, der sich bei der monatlichen Veranstaltung als ‚Band Manager‘ verdingt, „always excellent“ sind. Die erste Band hatten wir verpasst, aber die restlichen fünf waren wirklich ziemlich gut.
In Arlene’s Grocery gibt es übrigens jeden Montag Rock-Karaoke mit einer Live-Band. Ich habe mich nie hin getraut, soll aber klasse sein.

feff

Die Highlights heute? Ein später Brunch (3 Uhr nachmittags, ähäm) im Delta Grill in Hell’s Kitchen, eine Shoppingtour durch Chelsea und heute Abend noch eine Party.