Wohnungssuche

Standard

Ja, ich suche mal wieder. So toll kann das Haus gar nicht sein, dass ich nicht doch noch was auszusetzen hätte…
Mit meiner Kündigungsfrist von zwei Tagen bin ich ja recht flexibel und so kann ich mich gemütlich nach was neuem umsehen. Durch die immer wieder auftretenden Internetausfälle (das ist jetzt gottseidank besser) und den brutalen Baulärm tagsüber in der Wohnung (das leider nicht), komme ich viel zu wenig zum arbeiten. Das zerrt an den Nerven und ich denke, ich wäre in einem anderen Viertel sehr viel glücklicher und weniger genervt. Goodbye Saftbar…

Gestern habe ich wieder mal gemerkt, dass ich doch eher ein Uptown- als ein Downtown-Girl bin. Freitags zwischen 18 und 21 Uhr ist im Whitney Museum an der Upper East Side ‚pay what you like‘-Abend. Man kann dann also einen Dollar hinlegen und kommt trotzdem rein. Ich war etwas früh dran und hatte so noch Zeit für einen kleinen Spaziergang im Central Park. Hach, das war ein so heimisches Gefühl, schwer zu beschreiben. Ich setzte mich auf eine Parkbank und beobachtete das Treiben um mich herum. Die Vögel zwitscherten, sonst waren kaum Geräusche zu hören. Himmlisch.

Auf einer Bank schräg gegenüber saß ein altes Pärchen, er las ihr aus einem Buch vor, zwei Gehhilfen lehnten am Zaun, dann fing der Mann mit den Piercings, der karierten Mütze und der Ziehharmonika an, französische Chansons zu spielen. Das ziehe ich den Kaugummi kauenden Touris und meinem Super-Highway hier in Downtown allemal vor…

Schlange vor dem Whitney, 5 vor 6…

Werbung

TV-Junkies

Standard

Ich habe früher eher viel ferngesehen, das hat sich aber in den letzten Jahren – und vor allem mit der Benutzung des Internets – geändert. Manchmal bleibt zuhause der Fernseher eine Woche lang aus und mir fehlt nichts. Ich wage sogar zu behauptetn, dass ich ihn ohne größere Entzugserscheinungen abschaffen könnte (wenn man mal unbedingt was sehen MUSS gibt es ja immer noch Zattoo).

Wenn ich das einem Amerikaner erzähle, stoße ich meistens auf Unverständnis. Besonders meine Vermieterin, eine russische Immigrantin, hat da nur noch ein Kopfschütteln für mich übrig. Nun weiß ich nicht, ob sie mich bestrafen oder bekehren wollte, als sie mir heute diese Monstrosität ins Zimmer stellte:

Ich tippe mal vorsichtig auf 42″ Bilddiagonale. Manch einer würde sich über dieses Juwel der Fernsehtechnik freuen, ich bin eher genervt, da ich dadurch NOCH weniger Platz in meinem Zimmerchen habe.

Zum Vergleich – so sah die Ecke vorher aus:

As seen on Oprah

Standard

Hier ist es staubig. SEHR staubig. Nicht nur, weil ich ja quasi auf einer Baustelle wohne, sondern auch weil vor meinem Fenster eine 8-spurige Straße vorbeiführt. It’s Manhattan, Baby!

Aber es gibt Hilfe! Wer wollte sich nicht schon immer mal die Nebenhöhlen durchspülen lassen? Meine Vermieterin hat mich überzeugt, dass das so natürlich ist wie Hände waschen (immerhin hat Dr. Oz diese Methode ja wohl kürzlich bei Oprah Winfrey vorgestellt – das beste Argument überhaupt).

Ich habe mir also einen sogenannten Neti Pot gekauft. Diese Mini-Gießkanne wird mit lauwarmem Wasser und einem halben Teelöffel koscherem Salz gefüllt. Dann legt man den Kopf schief, setzt die Gießkanne am einen Nasenloch an und lässt das Salzwasser aus dem anderen Loch herauslaufen. Hört sich fies an, ist es auch. Aber hinterher kann man endlich wieder frei durchatmen. Auch was wert…

Einmal China und zurück

Standard

Das schöne an New York ist ja, dass man, wenn man sich von einem Viertel in ein anderes bewegt, oft auch von einer Kultur in eine andere wechselt. So mal wieder gestern geschehen. Innerhalb von 30 Minuten war ich im konservativen weißen Amerika, in Lateinamerika und in China. Preis: 2$.

Gestartet war ich bei mir ‚zuhause‘ und musste mich erstmal durch die Massen von Touristen am Bowling Green zur U-Bahn kämpfen. Ein paar Stationen Richtung Brooklyn, einmal umsteigen und schon war ich mitten drin im Latino-Viertel von Sunset Park, Brooklyn. Da eben der Gottesdienst vorbei war, ging es mitten durch die Massen von hübsch gekleideten Großfamilien und weiter in Richtung des chinesischen Viertels.
Dort war ich nämlich mit drei anderen Münchnern zum Dim Sum Brunch im Ming Gee Seafood Palace verabredet. Weiß der Geier, wo Patrick immer die ’skurrilsten‘ Restaurants aufspürt. Jedenfalls war dies sicher einer der interessantesten Brunchs, die ich je erlebt habe.

Ich war als erste da und vertrieb mir die Wartezeit, indem ich eine Runde durch den ziemlich großen Speisesaal drehte und mich dann auf die Stufen vor dem Restaurant stellte, um die Neuankömmlinge zu beobachten. Irgendwann fiel es mir dann auf: ich hatte in 20 Minuten keinen einzigen Nicht-Asiaten mehr gesehen. Das konnte ja heiter werden – hatte sich doch unser Erlebnis mit den geschnittenen Quallen als Vorspeise ein paar Tage zuvor als Miniflop herausgestellt…
Das kulinarische Erlebnis war dann jedoch mehr als zufriedenstellend. Laufend liefen Frauen mit Tabletts oder kleinen Wagen durch die Gänge des Speisesaals und priesen uns ihre Leckereien an. Wir wählten nach Optik aus und griffen nur ein mal daneben (mit Durian/Stinkfrucht gefüllte Blätterteigtäschchen sind halt nicht jedermanns Sache – wobei sie MIR ja geschmeckt haben).

Nach dem Essen drehten wir noch eine Runde durch das Chinatown von Sunset Park. Vorbei an niedrigen Fabrikhallen, in denen chinesische Näherinnen auch sonntags im Akkord schuften, vorbei an Straßenhändlern mit Litschis, Stinkfrüchten und frischem (?) Fisch und jeder Menge buntem Krimskrams. Dann noch ein Besuch in einem riesigen asiatischen Supermarkt, wo wir die lebenden Frösche, Aale und Schildkröten bewunderten und uns lieber nicht vorstellten, wo diese am selben Abend wahrscheinlich noch landen würden. Und weit und breit keine anderen Langnasen und Rundaugen in Sicht…

Verflixte Technik

Standard

Irgendwie scheint im gesamten Haus ein wichtiger TV- und Internetprovider ausgefallen zu sein. Und da ich immer noch meinen Internetzugang ‚klaue‘ (weil mein Modem, das eigentlich schon letzte Woche hätte installiert werden sollen, an die falsche Adresse geliefert wurde), muss ich jetzt in die ‚Lounge‘ gehen, wenn ich einen ordentlichen Internetzugang will.

Ich sitze also hier, von leisem Jazz bedudelt, hinter mir brummen die Saftspender, über die Galerie fällt mein Blick genau ins Gym und ich kann den topfitten New Yorkern beim Workout zusehen (jaja, morgen geh ich auch wieder auf den Stepper). Am Kaffeebuffet liegen frische Muffins und kleine Blätterteigtäschchen und wenn ich Kaffee trinken würde, könnte ich mich hier den ganzen Tag laben. Nicht schlecht so ein Luxusbunker, hm?

Ein weiterer Effekt des Totalausfalls: die Internet- und Fernsehprovider sind meistens gekoppelt, so wie bei uns oft die Internet- und Telefonprovider. Daher war in der Lounge gestern Abend die Hölle los. Es wurde irgend ein wichtiges Basketballspiel gezeigt und in der Hälfte aller Wohnungen ging das Kabelfernsehen nicht. Kein Problem, es gibt hier ja auch einen riesigen Plasmafernseher.

Da heute Feiertag (Memorial Day) ist, wird wohl auch kein Reparaturservice zu finden sein. Bin schon gespannt, was heute Abend wichtiges im Fernsehen kommt…

Oh day and night, but this is wondrous strange!

Standard

Das 21. Jahrhundert hat nun auch bei Shakespeare in the Park Einzug gehalten. Wo ich letztes Jahr noch leer ausging, weil ich keine Lust auf stundenlanges Rumlungern im Central Park hatte, kann ich mich dieses Jahr online für die begehrten Karten bewerben. Also werde ich mich wohl ab dem 27. Mai täglich einloggen und darauf hoffen, dass ich zwei Tickets für Hamlet abkriege.

(Man kann sich natürlich immer noch 6 Stunden lang anstellen – und hat damit auch bessere Chancen… aber ich glaube, das Risiko gehe ich ein. Habe ja jetzt Erfahrung mit Verlosungen…)

Bissl Kultur

Standard

Mal zur Abwechslung was kulturelles…

Hier war ich am Dienstag:

Und wie jedes mal, wenn ich ins Theater gehe, denke ich mir hinterher: „ich sollte das öfter tun“.

Aufregung!

Standard

Ach, ich halte es jetzt nicht mehr aus und muss meine Freude teilen. Will sagen: mit noch mehr Leuten teilen, als mit denen, die ich in den letzten Tagen schon angemailt und angerufen habe 🙂

Erklärung in den Kommentaren.

81/30=?

Standard

OK… wie wäre es mit einer kleinen Rechenaufgabe? Nehmen wir mal an, eine Monatskarte (30 Tage) für die U-Bahn hat im Jahr 2007 Jahr 76 Dollar im Monat gekostet. Das wären dann gerundet 2,53 Dollar am Tag. Nehmen wir weiter an, dass die U-Bahn Gesellschaft so freundlich ist, bei verloren gegangenen Monatskarten (sofern diese mit einer Kreditkarte erworben wurden) den Zeitwert zu ersetzen. Also: 2,53 Dollar pro verbleibendem Tag auf das Kreditkartenkonto zurück zu überweisen. OK so weit? Wenn wir dann weiterhin annehmen, dass die Monatskarte im Jahr 2008 nun 81 Dollar kostet. Wie viel müsste dann pro Tag ersetzt werden? Weiß es jemand? Bueller?

Tja, meine Blogleser sind schlau. Die Leute von der MTA New York müssen das mit dem Rechnen noch üben.

(Und ja, richtig getippt: man bekommt im Jahr 2008 auch nur 2,53 Dollar pro Tag – nicht, dass ich das jetzt finanziell nicht verkraften könnte…)

Ich will eine Gurke

Standard

Das Leben im Financial District hat ja seine Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind zuallererst mal die 5 U-Bahn-Linien direkt vor meiner Nase, die Nähe zu Soho und Chinatown und zum Wasser. Nachteile: die doofen Touristen, die einen DAUERND nach dem Weg fragen (which way is Wall Street?) und die Einkaufssituation. Lebensmittel einkaufen kann wirklich zum Abenteuer werden. Es gibt zwar jede Menge Duane Reades und Fast Food Ketten wie TGI Friday’s, Subway, Bento Nouveau bzw. kleine Delis, damit die Touristen und Broker nicht verhungern, aber wo gehe ich hin, wenn ich mir ein Frühstücksei kaufen will? Oder ne Tomate? Meine Freundin Jessica hat mir nun Fresh Direct ans Herz gelegt. Da kann man online einkaufen und sich das Zeug ins Haus liefern lassen. Perfekt für den schwer beschäftigten New Yorker – ich habe die Lieferjungs auch bei mir im Haus schon gesehen. Aber ich habe da schon noch Hemmungen. Wo gibt’s denn sowas? Lebensmittel liefern lassen? Wie dekadent…