Als fleißige Marktforschungsübersetzerin wollte ich mich ja unbedingt auch mal in die Rolle der Befragten begeben. Quasi zur Feldforschung. Da traf es sich gut, dass Yahoo! in Sunnyvale Leute für eine Benutzerstudie suchte. Diese New-Media-Riesen haben ja immer was aufregendes, geradezu magisches an sich. Wie wäre es wohl, wenn man da einen Job ergattern könnte? Naja, das Unternehmen, das mit G anfängt und mit oogle aufhört, hat mich ja ob meiner exorbitanten Gehaltsvorstellungen nicht genommen. Aber wer weiß, vielleicht haben die Yahoo-Nasen sich ja heute so in mich verliebt, dass sie mir morgen gleich einen Posten in der Chef-Etage anbieten 🙂
Also aufgrund der von mir unterschriebenen Verschwiegenheitserklärung kann ich über die eigentlichen Aufgaben, die ich heute dort verrichtet habe, nichts weiter sagen. Aber alleine die Anmeldung an der Rezeption ist schon einen kleinen Bericht wert.
Ich komme also am Research-Gebäude auf dem Yahoo-Campus an, stelle mich auf den für mich reservierten Parkplatz und betrete das Gebäude. Viel lila springt mir entgegen, ein enormer Empfangstresen, niemand an der Rezeption. Beim Näherkommen fällt mir der große Flatscreen auf, der auf den Tresen montiert ist. Darunter ein Touchscreen, den ich ein bisschen zögerlich berühre. Es klingelt, plötzlich springt der Bildschirm an und ein freundlicher Mensch vermutlich indischer Herkunft lächelt mich nett an und fragt nach meinem Begehr. Da ich ein kleines Fensterchen mit meinem Bild in der oberen Ecke des Bildschirms entdecke, gehe ich davon aus, dass ich per Webcam in ein geheimes Repzeptionszimmer übertragen werde. Oder so.
Der Rezeptionsmensch weist mich freundlich auf eine kleine PC-Station im Wartebereich hin, wo ich meinen Namen und den meiner Kontaktperson eingebe und beides sowie die Verschwiegenheitserklärung bestätige. Dann rattert das Gerät neben dem PC und es wird mein Badge ausgedruckt, das ich mir anschließend ans T-Shirt klebe. Noch mal kurz Platz genommen und schon holt mich der Marktforscher ab und verbringt eine kurzweilige Stunde mit mir. Tja, willkommen im 21. Jahrhundert! So läuft das heute. Da spart man sich die Rezeptionistin und lässt einen armen Programmierer vom Arbeitsplatz aus Empfangstätigkeiten erledigen.
Lol. Wenn sie sich nicht in dich verliebt haben, haben sie echt selber Schuld!
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Das klingt alles sehr spannend und geheimnisvoll. Wie lebt es sich so als Geheimnisträgerin eines New-Media-Riesen?
Schreibt da auch die richtige Alexa oder ist das nun ein Klon von ihr? 😉
Zur lila Inneneinrichtung hätten sich am Tresen auch ein paar Milka-Produkte gut gemacht. Das ist das Stichwort für meinen Magen, ich hab da doch noch ein paar Ostereier in einer Schublade 🙂
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